Die Kölner Destille Pittermanns ist für Exoten bekannt. Mit ihrem Pittermanns Schlachtplatte Funky Gin zeigen sie sich besonders mutig. Denn in ihren Kartoffelbrand packen die Macher Sauerkraut, Leberwurst, Blutwurst und Schinken hinein, also genau die Zutaten, die sich auf der berühmten deutschen Schlachtplatte finden. Wenn das Mazerat destilliert wird, hängt Pittermanns noch ein großes Stück Räucherschinken in den Aromakorb, der auch noch einmal seinen Geschmack zum Destillat beisteuert. Funfact am Rand: Das anschließend supermilde Stück Schinken schmeckt nach Pittermanns Angaben auch hervorragend zum Gin. Zu den weiteren Botanicals zählen übrigens noch Senfkörner, schwarzer Pfeffer, Koriander und Dillsamen.
Das klingt gewöhnungsbedürftig. Man riecht zunächst Alkohol und Wacholder sowie die säuerliche Note des Sauerkrauts. Auch eine Räuchernote findet sich. Der pure Schluck liefert Wacholder, Raucharomen, Alkohol, Schinken und Sauerkraut, eine mit Alkohol unterlegte Schlachtplatte, deren Geschmack auf der Zunge liegen bleibt. Ich wage das Experiment und schenke Tonic nach. Das fördert vor allem das rauchige Aroma des Räucherschinkens und ich bin überrascht: Es passt! Der Wacholder ist nur in Ansätzen zu schmecken, er wird überlagert vom Sauerkraut und den Fleischprodukten im Mazerat. Der ist nicht nur ungewöhnlich, sondern auch noch lecker! Klasse!
Alkoholgehalt: 42,0 %
Farbe: klar
Botanicals: Blutwurst, Dillsamen, Koriander, Leberwurst, schwarzer Pfeffer, Sauerkraut, Schinken (u.a.)
Flasche: 0,5 l, Preis 32,50 Euro
Website: Pittermanns Schlachtplatte Funky Gin
Urteil: 4/5