The Taste of Miriquidi steht auf der Flasche und das spielt ebenso wie der Name Ore Gin mit der Herkunft. Das lateinische Miriquidi steht für Dunkel- oder Finsterwald, gemeint ist damit der Wald, der einst die Kämme des Erzgebirges zierte. Ore kommt aus dem Englischen heißt Erz und wir landen wieder im Erzgebirge, denn von dort stammen die Angelikawurzel und die Fichte als wichtigstes Botanical. Dazu gesellen sich noch Lavendel (Toskana), Macis (Madagaskar) Pomeranze (Paraguay), Tonkabohne (Venezuela), Zitronenverbene (Uruguay) und vier Pfeffersorten aus dem asiatischen Raum (Szechuan-, Lang- Andaliman- und Kubeben-Pfeffer). Das Ganze wird handgefertigt, die Botanicals sind zum Teil mazeriert, zum Teil im Aromakörbchen.
Nach dem Öffnen steigt erst einmal Zitrusduft in Nase, gefolgt von einer Pfeffernote, Wacholder und etwas Alkohol, Lavendel schließt ab. Auf der Zunge melden sich Wacholder, kräftiger Pfeffer, Zitrusaromen und alles schön abgemildert durch Lavendel, während die Fichte immer in Nuancen aufblitzt. Trotz 44 Prozent ist wunderbar mild und liefert ein schönes Aromenbouquet, das auf der Zunge steht. Ein Tonic betont zunächst die Fichte, die sich dann unter dem Zitrus des Tonics und der Pomeranze wegduckt und Raum für pfeffrige Einschübe mit Lavendelsprenkel gibt. Er hat herrlich frische, würzige und zugleich florale Komponenten, die in ein Fichtenwäldchen entführen. Da lasse ich mich gerne kidnappen. Ein äußerst gelungener Vertreter seiner Art, bei dem ich mich gar nicht entscheiden kann, ob ich ihn lieber pur oder mit einem Tonic trinke - ein Top-Gin, den ich uneingeschränkt empfehlen kann!
Alkoholgehalt: 44 %
Farbe: Klar
Botanicals: Angelikawurzel, Fichte, Lavendel, Macis, Pfeffer, Pomeranze, Tonkabohne, Zitronenverbene (u.a.)
Flasche: 0,5 l, Preis 38 Euro
Website: Ore Gin
Meine Wertung: 5/5