In und rund um Köln haben sich etliche interessante Gins etabliert. Dazu gehört auch der Murre Gin aus Hangelar, einem Stadtteil von St. Augustin. Dort, am Fuße des Siebengebirges, wurden und werden Möhren angebaut, der als eines der Botanicals auch Namensgeber für den Murre Gin war. Sieben Botanicals finden sich in dem Gin, neben Möhre sind es noch Pfefferminze, Orangenzesten und Zimt. Der Wingrut wiederum ist der fassgereifte Murre Gin, den die Macher in ein 220-Liter-Weinfass auf dem Weingut Peter Kriechel packten. Nach mehreren Monaten wird die Hälfte entnommen und für die nächste Tranche wieder aufgefüllt . Für die Version 2021 kam der klare Murre Gin Anfang Januar ins Fass, Ende Mai bekam ich die erste Abfüllung.
Beim ersten Öffnen dominiert der Wacholder, hinzu kommen Pfefferminz- und Orangenaromen. Pur vereinen sich Möhre, Zimt und Pfefferminz mit dem Alkohol (43 Prozent) zu einem wuchtigen Kräutermix, der dank Minze auch frisch wirkt. Erst spät kommen angenehme Holznoten durch die Lagerung, was ein zweiter Schluck bestätigt. Ein Tonic holt bei diesem Barrel Aged Gin, wie er auch bezeichnet wird, die Holzaromen weiter hervor, ein Phänomen, dass ich auch von anderen fassgelagerten Gins kenne. Ein schöner würziger Gin, der seine Auszeichnungen zurecht bekommen hat.
Alkoholgehalt: 43,0 %
Farbe: gelblich-rosa
Botanicals: Möhre, Orangenzesten, Pfefferminz, Zimt (u.a.)
Flasche: 0,5 l, Preis 39,9o Euro
Website: Murre Gin Wingrut
Urteil: 4/5