Dieser Gin machte neugierig, denn er stammt aus Asien, genauer: Thailand. Gleich durch mehrere Aspekte hebt sich dieser Gin von der Mehrheit ab. Der Alkohol stammt von Ananas und Kokosnüssen, hat also daher schon eine andere, leicht süßliche Ausrichtung. Auch die Botanicals stammen aus der Gegend, darunter Koriander, Zitronengras, Zitrusfrüchte, Ingwer und Basilikum. Gebrannt wird dann in einem Kupferkessel, der vom deutschen Unternehmen Carls stammt und exklusiv für diesen Gin entstand. Auch die markante Flasche, die an eine halbierte Kanonenkugel erinnert, ist ein Blick wert. Neben Infos in Reliefschrift findet sich ein Totenkopf auf der Unterseite, eine Anspielung auf den Macher hinter diesem Gin, Ashley Sutton. Der stammt aus einer Seemanns-Familie, das Piratenklischee liegt nahe.
2015 entwickelte der clevere Designer (er hat Bars in ganz Asien gestaltet) seinen Gin in Bangkok. Nach dem Öffnen des Korkens (schön mit Messingring) strömen fruchtige Aromen in die Nase. Die erste Geschmacksprobe bestätigt das, was die Nase riecht. Frische von Ananas, etwas Zitrone, aber auch Kräuter inklusive Wacholder kommen durch. Mit seinen 40 Prozent bleibt der Gin mild und legt sich schön um die Zunge, um seine fruchtigen Aromen auszuspielen. Zwischendurch macht sich Basilikum bemerkbar, der Wacholder meldet sich auch, bleibt aber dezent im Hintergrund präsent, ehe sich am Ende der Ingwer durchsetzt. Mein Standard-Tonic Thomas Henry holt die Früchte weiter nach vorne. Ich habe eine Flasche aus dem Batch 345. Ein ausgezeichneter Gin, den ich für zu schade für einen Tonic halte.
Alkoholgehalt: 40,0 %
Farbe: klar
Botanicals: Basilikum, Kardamom, Zitronengras, Zitrusfrüchte (u.a.)
Flasche: 0,7 l, Preis 49,90 Euro
Website: Iron Balls Gin (Link zum deutschen Importeur)
Urteil: 5/5