Warum in die Ferne schweifen, wenn es lokal gute Gins gibt? In der Tat ist das Rheinland voll davon. In diesem Feld läuft mit dem EhrenGin No.1 ein neuer Player auf - und zwar ein guter. Aufmerksam bin ich auf diesen Neuling geworden, als ich einen Artikel über den Kölner Gin-Krieg las. Dabei ging ein Wettbewerber rechtlich gegen den Neuling aus Köln-Ehrenfeld vor, inwieweit man tatsächlich mit kölschem Lokalkolorit werben darf. Denn im Gegensatz zum Konkurrenten wird der EhrenGin zwar laut eigener Auskunft mit Kölschem Wasser destilliert, aber eben nicht lokal, sondern im Odenwald, der Heimat seines Machers Patrick Schäfers. Der versiegelt und verpackt aber die Flasche im heimischen Köln und schreibt handschriftlich Flaschennummer und Batch drauf (ich habe die Flasche 50/143 aus dem Microbatch L 0121).
Was im Artikel unter den Tisch fiel: Der EhrenGin ist gut, aber völlig anders und muss den Vergleich nicht scheuen. Hier steht der Wacholder noch ganz weit vorn. Trotz seines Alkoholgehalts von 47,11 Prozent (ist klar, kölsches Wasser...) kommt er selbst pur mild herüber und verbreitet seine Kräuternote auf den Geschmacksknospen. Als Tonic würde ich zu einem eher milden greifen, der diese Basis weiter auf der Zunge unterstützt. Ein lohnenswerter Gin, der innerhalb Kölns sogar per "GinShuttle" kostenfrei ausgeliefert wird.
Alkoholgehalt: 47,11 %
Farbe: klar
Botanicals: Grüne Chili, Lavendel, Minze, Rosmarin, Schwarzwurzel (u.a.)
Flasche: 0,7 l, Preis 29,90 Euro
Website: EhrenGin No. 1
Meine Wertung: 4/5
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