Wieder ein Gin mit einer Jahreszahl und wie sie oft bezieht diese sich auf die erste Brennlizenz, die Gregore Ewerhardt, Vorfahre des jetzigen Brenners Bernhard Zender, im September 1806 für das Brennen von Äpfel und Birnen erhielt. Heute stellt Zender in seiner Eifelbrennerei hochwertige Brände her, darunter auch natürlich auch Gin. Schließlich ist Wacholder auch in der Eifel überall anzutreffen, aber das gilt auch für Holunder, auf den der Inhaber des Familienbetriebs in siebter Generation setzt. Feine Holunderblüten ergänzt er mit den Zitrusaromen des Koriander und fügt noch einige Kräuter hinzu; welche, bleibt sein Geheimnis. Jedes Batch wird sorgsam in Handarbeit erstellt, jede Flasche erhält ein Büffellederband als Qualitätsmerkmal sowie auf dem Etikett handschriftlich inklusive Unterschrift notierte Flaschennummer (meine stammt aus dem Batch 02/22, Flasche 128 von 244).
Nach dem Abheben des Verschlusses kommt sofort milder Wacholder mit schöner Holundernote, sanft, frisch, mit leicht süßlichem Unterton. Auch im Glas bleibt dieser Geruch stehen, untermalt mit sehr mildem Alkohol. Pur legt sich der Gin schön cremig um die Zunge, Wacholder weicht direkt der Zitrone und Holunder folgt nach. Sie liefern ein spannendes Geschmackskämpfchen, um sich süßlich zu verabschieden. Ein Tonic gibt dem Holunder mehr Raum, setzt die eigenen Citrusnoten statt die des Korianders nach vorn und bleibt mild im Mund stehen. Herrlich erfrischend, herrlich komplex, ein sehr lohnenswerter Gin!
Alkoholgehalt: 45 %
Farbe: klar
Botanicals: Holunderblüten, Koriander (u.a.)
Flasche: 0,5 l, Preis 45,90 Euro
Website: Bernhards 1806 Eifel Dry Gin
Meine Wertung: 5/5