Manchmal überkommt mich das Gefühl, das jede Stadt einen eigenen Gin hat, der innerhalb ihrer Stadtgrenzen gefertigt wird. Oft wird das im Namen deutlich, beim August Gin muss man schon ein wenig nachdenken und forschen, denn er kommt aus der Stadt Augsburg. Der Name ist eine Hommage an den römischen Kaiser Augustus, der als Stadtgründer gilt. Und damit es keine Verwechselungen gibt, aus welcher Region der Gin stammt, steht extra auf dem schlichten und zugleich raffinierten Etikett deutlich "Handgefertigt in Schwaben". Zum ersten Mal destilliert wurde der August Gin 2015, er setzt dabei auf regionale, biologisch angebaute Botanicals. Dazu zählen Schlehe, Wacholder und Zirbenkieferspäne, aber auch klassische Gin-Botanicals wie Kardamom, Angelikawurzel und Koriander, die mit Muskat und Zimt eine Allianz eingehen.
Beim Öffnen strömt der Wacholder mit Zitronenaromen und einem Hauch Zirbe in die Nase. Pur verkostet gewinnen zunächst Schlehe und Muskat, ehe sich die anderen Kräuter und die Zitrone darüberlegen, die Zirbe lässt sich erst im Nachgeschmack auf der Zunge nachfühlen. Dabei bleibt er angenehm mild. Ein Tonic stärkt die Frucht, aber es spielt sich zunächst die Zirbe in den Vordergrund, ehe sie an die anderen Botanicals abgibt. Für mich ein herrlich erfrischender Gin, den gerne pur oder mit Tonic genieße - und bei dem ich immer schaue, dass ich eine leere Flasche schnell ersetze!
Alkoholgehalt: 43,0 %
Farbe: klar
Botanicals: Schlehe, Koriander, Angelikawurzel, Orangenschalen, Kardamom, Muskat, Zimt, Zirbenkieferspäne (u.a.)
Flasche: 0,7 l, Preis 29,90 Euro
Website: August Gin
Urteil: 5/5